da ist etwas wahres dran, obwohl ich mir gar nicht sicher bin, ob die Leisten auch tatsächlich meine sind. Immerhin habe ich erst einen Roman fertiggestellt.
Warum ich mir darüber Gedanken mache? Ganz einfach, weil meine Art zu schreiben häufig belächelt wird. Viele winken schon per Default ab, wenn es um Liebesromane geht. 'Das ist langweilig' - 'Zu schnulzig/schwülstig' - 'Ständig das gleiche' lese ich immer wieder, obwohl meine Romane viel mehr als eine Liebesgeschichte enthalten. Nun ja, sei's drum. Das kann ich nicht ändern. Könnte ich vielleicht schon. Ich müsste nur einen ordentlichen Schuss Erotik dazupacken und das Liebespaar in eine Fantasywelt schicken. Das würde schon mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen - vermutlich. Aber das wäre nicht mehr wirklich von mir. Ich bin schließlich kein Auftragsschreiber, der mit dem Strom schwimmt.
Zwar sagt man dem Genre Liebesroman nach, dass es die am meisten gelesenste Kategorie ist, doch ich bin der Ansicht, dass diese Meinung überholt ist. Die Auswahl an Lesestoff unterschiedlichster Richtungen ist immens und die Leserschaft kann sich aus einer Fülle an Angeboten bedienen. Auch ich tue das, da ja fast täglich eine meiner Kolleginnen und Kollegen etwas veröffentlicht. Während ich früher überwiegend Liebesromane oder Krimis und Horrorromane gelesen habe, lege ich mich heute nicht mehr darauf fest. Einige Rubriken lehne ich zwar nach wie vor ab, aber der Lesestoff geht mir niemals aus.
Beim Lesen der Bücher arbeitet natürlich auch ständig mein Kopfkino mit. Oft überlege ich mir, ob ich so etwas auch schreiben könnte, doch für die Erschaffung einer kompletten Fantasywelt fehlt mir schlichtweg die Fantasie. Auch eine Horrorgeschichte brächte ich niemals zustande, weil es mich zu sehr gruselt und ich die schlimmsten Szenen überblättere. Krimi oder reinen Thriller vielleicht? Ich muss zugeben, dass ich für einen stichhaltigen Plot nicht ausdauernd genug bin. Die Recherchen hierfür wären immens. Also doch zurück zu Romantic Suspense. Hier fühle ich mich wohl, das kann ich, warum also wechseln?
Einen kleinen Ausflug in ein anderes Genre habe ich kürzlich dennoch gewagt. Gemeinsam mit neunundfünfzig anderen Autorinnen und Autoren schreiben wir einen Thriller. Jeder von uns liefert ein Kapitel ab und schon jetzt ist das erste Buch mit vierundzwanzig Kapiteln komplett und kommt schon nächste Woche in den Handel. Eine spannende Sache. Vor allem wenn man bedenkt, in welcher Geschwindigkeit das ganze entsteht. Vom Startschuss bis zur Druckfreigabe sind nicht einmal sieben Wochen vergangen.
Es hat Spaß gemacht, einmal etwas ganz anderes zu schreiben, obwohl ich gar nicht so sehr von meinem Stil abgewichen bin. Allerdings denke ich, dass ich dem Genre Romantischer Thriller treu bleiben werde. Also sind es wohl doch meine Leisten?
Aktuell schreibe ich an drei Projekten gleichzeitig, wobei mich die zuletzt begonnene Geschichte am meisten beschäftigt. Sie war - PLING - einfach da. Am Sonntag Morgen ist sie mir eingefallen und bisher habe ich drei Kapitel abgeschlossen. Das vierte ist im Kopf bereits fertig und muss nur noch digitalisiert werden. Ich wünschte, mein Laptop würde mittels Gedankenkontrolle funktionieren. Dann ginge das Ganze schneller. Auch die Aufzeichnung von Träumen wäre genial ... obwohl ... vielleicht lieber doch nicht ☺