ist das Geschäft in der Buchbranche. Das wusste ich natürlich schon bevor ich meinen ersten Roman veröffentlichte. Wie hart, erfuhr ich bereits kurz nach Erscheinen des selbigen, worüber ich bereits geschrieben habe. Jetzt, nach der Buchmesse, war ich fast ein wenig versöhnt mit der Bloggerwelt. Schließlich, so dachte ich zumindest, können doch nicht alle derart ... mir fällt kein passendes Adjektiv ein, um das Gebahren einiger Damen wenigstens höflich zu umschreiben.
Autorinnen/Autoren sind nichts ohne Bloggerinnen/Blogger und genau so verhält es sich andersherum, so meine Annahme. Tja nun, wieder einmal wurde ich eines Besseren belehrt.
Während ich am Samstag einen netten Kontakt zu einer Bloggerin geknüpft hatte, bot ich ihr Rezensionsexemplare meiner Romane an. Ich hatte sie bereits auf der Messe über den Inhalt informiert, las aber dann nach der Rückkehr aus Leipzig auf ihrem Blog, dass sie andere Genres bevorzuge. Schade, dachte ich, und schrieb ihr eine kurze Nachricht, in der ich ihr noch einmal mitteilte, dass meine Bücher inhaltlich wohl nicht zu ihren bevorzugten Stoffen gehöre. Andrea - so der Name der Bloggerin - antwortete sehr schnell und bat dennoch um Zusendung der Reziexemplare.
Toll, so meine Reaktion. Ohne dass sie die Klappentexte oder Leseproben kannte, wollte sie sich doch meiner Geschichte annehmen. Ich war happy, denn auf diesem Wege käme ich vielleicht ins Gespräch. Mit Feuereifer machte ich mich gestern dann daran, einige Blogs zu durchstöbern. Nicht einfach, eine geeignete Seite zu finden, die sich Hetero-Liebesromanen ohne Fantasy, Vampiren oder Gestaltwandlern widmet und dann auch noch Romane von Self-Publishern liest. Nach gefühlt hundert Blogs, auf denen ich mir hauptsächlich die 'Über mich'-Seiten durchgelesen, und einige Rezensionen überflogen habe, standen auf meiner Liste immerhin zwölf Blogs, die ich anschrieb.
Ich formulierte einen höflichen Text, in dem ich meine Romane und mich kurz vorstellte und Links zu beiden Bänden setzte. Außerdem wies ich darauf hin, dass ich bei Interesse die Zusendung als eBook aus Kostengründen bevorzugen würde, jedoch auch bereit wäre Printausgaben zu schicken. Diese Mail verfasste ich kurz, da ich ja weiß wie viele solcher Nachrichten die Bloggerin sicher täglich erhält.
Was soll ich sagen ... die Resonanz bis gestern Abend war niederschmetternd. Abgesehen von zwei noch ausstehenden Antworten, so sie jemals kommen, hatten alle einen fast gleichlautenden Tenor. Unter anderem wurde ich darüber aufgeklärt, dass es schon eine Frechheit sei, überhaupt eine Anfrage zu senden, ohne sich mit dem Blog vorher überhaupt auseinandergesetzt zu haben. Außerdem berichteten mir die meisten von ihrem knappen Terminplan, der vollgestopft sei mit Verlagsbüchern, die natürlich vorrangig zu behandeln seien und ganz nebenzu hätte man ja auch noch so etwas wie ein reales Leben. Einige merkten noch an, dass schon der Klappentext so nichtssagend sei, dass man sich die Leseprobe gleich sparen könne.
Mir war schon klar, dass ich nicht mit Handkuss empfangen werden würde, aber ich setzte zumindest ein gewisses Maß an Respekt voraus. Fehlanzeige. Das war also mein zweiter Exkurs in den heiligen Olymp der Bloggerwelt. Einen weiteren wird es nicht mehr geben.
Ich stehe zu dem, was ich tue, was ich sage und was ich schreibe. Diejenigen, die meine Bücher gelesen haben bestätigen mich darin und nur deshalb mache ich weiter. Vermutlich bin ich zu zart besaitet für dieses Geschäft, deshalb ziehe ich mich erst einmal zurück und lecke meine Wunden. Ich habe fertig, sage ich vorerst, bis man sich vielleicht wieder einmal liest ...