Was darf in einem Blog stehen? Diese Frage muss ich stellen, da es offenbar ganz feste Regeln dafür gibt. Wo das festgelegt ist, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen.

Per Definition ist ein Blog ein sogenanntes öffentlich einsehbares Tagebuch. Demnach lasse ich jeden, der darauf stößt an meinen Gedanken teilhaben. Sofern sie nicht anstößig sind, ist das also Regelkonform und unterliegt demnach keinen besonderen Bestimmungen. Was also veranlasst Blog-Kollegen, sich über die Häufigkeit und Inhalt anderer Blogbeiträge derart aufzuregen, dass sie über den Seiteninhaber keifend und schimpfend herfallen?
Bisher habe ich bewusst auf eine Mailing-List verzichtet. Jeder soll selbst entscheiden, wann und wie oft, oder überhaupt, er meine Artikel liest. Ich veröffentliche meine \'Gedanken\' über meinen Twitteraccount, der verknüpft ist mit meinem Facebookprofil und meiner FB-Autorenseite. Außerdem auch auf meiner Blogspot-Seite und Google+. Völlig legitim, oder nicht? Schließlich handelt es sich bei allen Konten um meine eigenen. Ich poste diese Beiträge weder auf anderen Profilen, noch in Gruppen in denen ich Mitglied bin. Für Werbezwecke sicherlich zu wenig, trotzdem fühlten sich einige Damen dermaßen belästigt, dass sie mich sogar persönlich beschimpften. 

Zunächst wurde die Art und Häufigkeit meiner Blogbeiträge bemängelt. Darüber konnte ich Anfangs noch lächeln. Auch meine Buchrezensionen wurden aufs schärfste kritisiert, da sie nicht einmal Ansatzweise einer richtigen Rezension entsprächen. Die Mädels legten mir nahe, meine Aktivitäten sofort einzustellen. Sie versprachen sogar, Verlage anzuschreiben und dafür zu sorgen, dass ich keinerlei Rezensionsexemplare mehr erhalten würde. Hierzu sei gesagt, und das interessierte die Meute überhaupt nicht, die Bücher bzw. eBooks, habe ich fast alle gekauft. Nur ein einziges Exemplar habe ich geschenkt bekommen. Es handelte sich aber nicht um ein Rezensionsexemplar, sondern ein persönliches Geschenk der Autorin.

Bis hierhin stand ich der Rotte noch souverän gegenüber, doch dann wurde es persönlich. Mein Roman stand auf einmal am Pranger und wurde von allen einstimmig als absolut schlecht und stümperhaft bezeichnet. Mir wurde vorgeworfen, dass sogenannte Autoren wie ich dafür sorgen, dass über Self-Publisher die Nase gerümpft wird. Woher die Damen ihre Informationen bezogen, entzieht sich meiner Kenntnis, denn die Verkaufszahlen müssten um einiges höher liegen, wenn jede der zwölf oder dreizehn berufenen Kritikerinnen es gekauft und gelesen hätte. 
Einige meiner Autorenkollegen können vielleicht nachvollziehen, dass mich dieser Vorwurf tief getroffen hat, zumal sich niemand zu einer detaillierten Kritik herabließ. Damit hätte ich etwas anfangen können, sogar daran arbeiten um an den Bemängelungen zu arbeiten. So allerdings weiß ich nicht, was genau dem Publikum nicht gefällt. Mir ist schon klar, dass man niemals den Geschmack aller treffen kann, aber dass ich so daneben liege und für derartige Missstimmung sorge, war mir nicht bewusst. 
Auf jeden Fall war ich erst einmal so deprimiert, dass ich versucht war alle meine Accounts zu löschen. Heute, mit einigen Tagen Abstand, bin ich froh darüber, es nicht getan zu haben. Die Art und Weise, wie hier versucht wurde jemanden zu verunsichern, finde ich bedenklich, denn einige Vorwürfe gingen ziemlich unter die Gürtellinie.

Auf der anderen Seite muss ich vielleicht häufiger mit derartigen Überfällen rechnen, denn es könnte ja auch durchaus sein, dass ich gar nicht so sehr daneben liege und der einen oder anderen Bloggerin oder Autorin sogar Konkurrenz mache. So gesehen kann ich mich also durchaus geehrt fühlen, dass ich als vermeintliches Opfer auserkoren wurde.

Wie dem auch sei ... ich schreibe weiter. An meinem Roman und in diesem Blog. Man liest sich also weiterhin ☺