Allmählich drängt die Zeit. Bis zum geplanten Termin der Veröffentlichung von »Chandni - Destiny? Ihre Liebe begann im Traum« gilt es noch tausend Dinge zu erledigen.
Das Cover für die Printausgabe muss an die endgültige Buchdicke angepasst werden. Damit ich diesen Punkt abhaken kann, muss ich aber zunächst die Gesamtseitenanzahl wissen. Die wiederum weiß ich erst, wenn ich den kompletten Text noch einmal durchgegangen bin und auf Fehler - als ob mir die überhaupt noch auffallen würden - geprüft habe.
Und genau da fängt mein Dilemma an. Seit Beginn von Chandni, also dem Tag, als ich mit dem Schreiben begann, habe ich unermüdlich daran gearbeitet, verbessert, gefeilt. Jetzt, da der Roman kurz vor dem Abschluss steht, also veröffentlicht werden soll, lasse ich mich ständig ablenken. Mir fallen hunderte Sachen ein, die ich dringend erledigen muss. Dabei gibt es derzeit Wichtigeres, als nach Bildern für den zweiten Band zu suchen, oder zu überlegen, ob ich dieses Wochenende meine Gardinen wasche.
Will ich im Unterbewusstsein gar nicht, dass mein Roman veröffentlicht wird? Weigere ich mich, meine Protas in die Welt zu schicken? Warum? Weil sie mir in den letzten drei Jahren derart ans Herz gewachsen sind und ich sie nicht loslassen möchte?;
»Unsinn!« Sage ich als Mutter einer Erwachsenen Tochter. Das Loslassen ist nicht das Problem. Schlimmer sind die Ängste, was meine Geschichte 'draußen' erwartet. Der Markt ist schließlich hart umkämpft und mein Roman drängt sich nicht gerade in eine neu erfundene Nische. Auch bedient meine Geschichte nicht die derzeitigen In-Themen wie Gay-Romance, Vampirgeschichten und dergleichen. Sicher hätte ich so etwas einbauen können, wollte ich aber nicht. Ich wollte nie etwas anderes daraus machen, als es tatsächlich ist - ein Liebesroman, gespickt mit Spannung, einen Hauch von Krimi und einer angemessenen Portion Drama.
Womit ich wieder beim Thema bin. Statt die letzten achtzig Seiten des ersten Bandes fertig zu lesen, bin ich schon wieder Online. Sehe nach Benachrichtigungen auf Facebook, gehe meine Twitter-Timeline durch, checke meine Mails. All das hätte auch morgen noch Zeit, aber es könnte ja etwas dringendes sein. Etwa ein Hilferuf eines Freundes, der meinen Rat in Punkto Computergedöns braucht (ja, damit seid ihr beiden gemeint, Frau B. aus L. und Frau T. aus H.), oder jemand postet einen wichtigen Link, den ich sofort untersuchen muss. Auch könnte eine meiner Autorenfreunde ein neues Kapitel zum Gegenlesen und "Senf-dazu-abgeben" einstellen. Alles könnte passieren, wenn ich nicht Online bin.
Tatsächlich passiert natürlich genau jetzt überhaupt nichts. Trotzdem sitze ich immer noch hier und schreibe diesen Artikel, statt mich Adrianna und Siddharth zuzuwenden. Aber jetzt plagt mich doch extrem das schlechte Gewissen. Schließlich wollen die beiden ja endlich hinaus in die Welt und bevor ich Band 1 nicht beendet habe, kann ich mich nicht auf die Fortsetzung konzentrieren, was wirklich schade ist, denn die Geschichte von Chandni und Akash geht spannend weiter ...
Heh ... statt hier über die Fortsetzung zu berichten, solltest du dich an die Arbeit machen!
Ist ja gut ... ich geh' ja schon ... wir lesen uns ☺